13.03.2018 - 10:01 Uhr | Schulkind
Vierzig Frankfurter Jugendliche zwischen 13 und 16 Jahren haben sich in den letzten Monaten wieder intensiv mit Jugendbüchern, Comics/Mangas und Games auseinandergesetzt, um aus dem breiten Angebot die besten Titel zu küren. Die Ergebnisse der mittlerweile 14. JungenMedienJury wurden am Montag bei einem großen Abschlussfest im 49. Stock des Commerzbank-Towers vorgestellt.
Für die jugendlichen Jurymitglieder war die Teilnahme aber viel mehr, als nur lesen, spielen und bewerten. „Man trifft hier neue Leute und lernt auch etwas über sich selbst“, erzählt uns die 16jährige Leonie Meier. Der 14jährige Colin Rau ergänzt: „Ich würde es allen empfehlen, hier dabei zu sein – definitiv.“ Denn es gibt hier echte Überraschungen zu erleben, wie Colin aus der Comic & Manga Jury bestätigen kann. Zum Sieger-Comic hätte er so wahrscheinlich nie gegriffen: „Wenn man das Cover sieht, denkt man, es ist eher für Mädchen gedacht.“ Er ist aber froh, dass er sich darauf eingelassen hat, es trotzdem zu lesen: „Ich hab richtig viel Spaß dabei gehabt“, sagt er und verrät uns noch, dass er im nächsten Jahr gerne bei der Film-Jury mitmachen würde. Leoni dagegen wünscht sich eine Serien-Jury. „Dann hat man wenigstens eine Entschuldigung dafür, Netflix zu schauen“.
Die 15jährige Jasmin Riesner aus der Jugendbuch Jury findet auch nur begeisterte Worte über die Arbeit der letzten Monate: „Es hat total viel Spaß gemacht. Es war toll, über die Bücher zu diskutieren und Bücher aus verschiedenen Genres zu lesen – Bücher, die man sonst vielleicht nicht gelesen hat.“
Was die JungeMedienJury so anspruchsvoll und daher auch so bedeutsam macht, ist, dass ein Platz in der Jury es den Teilnehmern abverlangt, sich sehr intensiv mit den jeweiligen Medien auseinanderzusetzen und mehr als nur ein schnelles „Like“ zu vergeben. Das ist zeitintensiv, fördert aber gleichzeitig auch Teamwork und soziale Interaktion. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass die Ergebnisse der jeweiligen Jurys Erwachsenen zeigen, womit sich Jugendliche tatsächlich beschäftigen, was sie bewegt und was sie begeistert.
Bei der Abschlussveranstaltung war den Jugendlichen anzumerken, wie viel Spaß ihnen die Arbeit gemacht hat und dass dabei auch echte Freundschaften entstanden sind. Voller Stolz präsentierten die drei Jurys ihre Ergebnisse. BESTES JUGENDBUCH wurde WOLKENSCHLOSS von Kerstin Gier. Als BESTES COMIC/MANGA wählten die Jugendlichen GWENPOOL – DIE EINZIG WAHRE HELDIN von Christopher Hastings. Und das BESTE GAME war für die Jury ganz klar das Action-Rollenspiel HORIZON ZERO DAWN.
Es ist schön, dass die Stadtbücherei und alle anderen Unterstützer die Wichtigkeit eines Projekts wie die JungeMedienJury erkannt haben und dass sich Jahr für Jahr immer wieder viele Jugendliche für die Arbeit in der Jury begeistern lassen. Und wenn sich im nächsten Jahr noch mehr junge Menschen um einen Jury-Platz bewerben, gibt es 2018/2019 nicht nur wieder die dieses Mal gestrichenen Kategorien, sondern vielleicht auch ganz neue wie Handy-Games oder eben Serien. Da würde sich nicht nur Leonie freuen!