Wer Hilfe braucht, aber sich mit Anträgen oder Behörden schwer tut, bekommt in Frankfurt-Griesheim jetzt Unterstützung direkt vor der Haustür. Das Jugend- und Sozialamt bringt seine Beratung ab sofort mit einem kleinen Bus in den Stadtteil. Der „Social Bus“ steht jeden vierten Dienstag im Monat von 10 bis 12 Uhr in der Straße Auf dem Schafberg.
Dort helfen Mitarbeitende des Sozialrathauses Gallus kostenlos bei Formularen, erklären, wie man Anträge stellt, und informieren über finanzielle Hilfen oder andere Angebote der Stadt. Besonders wichtig ist das für Menschen, die sich mit dem deutschen System nicht so gut auskennen.
„Sehr viele Menschen verzichten auf Hilfe, obwohl sie ihnen zusteht – einfach, weil sie nicht wissen, dass sie sie bekommen könnten“, sagt Sozial- und Gesundheitsdezernentin Elke Voitl. Sie betont: „Wir wollen den Menschen entgegenkommen – nicht nur am Schreibtisch sitzen, sondern da sein, wo die Menschen leben.“
Laut Schätzungen verzichten bis zu 60 Prozent der Menschen auf Sozialleistungen, obwohl sie Anspruch darauf hätten. Gründe dafür sind oft Unsicherheit, schlechte Sprachkenntnisse oder einfach Unwissenheit.
Griesheim ist einer der Stadtteile in Frankfurt, in denen besonders viele Familien Unterstützung brauchen. Rund 70 Prozent der Menschen dort haben einen Migrationshintergrund, und viele leben mit wenig Geld. Der Leiter des Sozialrathauses Gallus, Joachim Bürgel, sagt: „Mit dem Bus wollen wir verhindern, dass Probleme größer werden. Wir möchten früh helfen – direkt im Stadtteil.“
Wenn das Angebot gut angenommen wird, soll der „Social Bus“ in Zukunft auch regelmäßig am Einkaufszentrum an der Mainzer Straße Ecke Jägerallee Halt machen.
Tipp für Familien: Einfach mal vorbeikommen, Fragen stellen und sich beraten lassen – ohne Termin und ohne komplizierte Wege.
