Am Montag, den 25. November 2024, denken wir daran – zumindest für einen Moment. Es ist der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen, ein Datum, das uns alle betrifft. Viele von euch, die diesen Beitrag lesen, haben selbst Gewalt erlebt oder kennen eine nahestehende Person, die betroffen ist. Gewalt gegen Frauen ist kein Randproblem, sondern eine erschreckende Realität: In Deutschland wird jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben Opfer körperlicher oder sexueller Gewalt. Jeden Tag versucht ein Täter, eine Frau zu töten, und an jedem zweiten Tag gelingt es ihm – oft ist der Täter der aktuelle oder frühere Partner.
Doch Gewalt beginnt nicht erst bei physischen Übergriffen. Sie zeigt sich auch in subtileren, aber ebenso zerstörerischen Formen: psychischer und digitaler Terror, finanzielle Abhängigkeit oder soziale Isolation. Vieles bleibt unsichtbar. Die Kriminalstatistik erfasst nur angezeigte Fälle – die Dunkelziffer ist weit höher.
Orange Week: Zeichen der Solidarität
Seit 1991 wird weltweit vom 25. November bis zum 10. Dezember, dem internationalen Tag der Menschenrechte, die „Orange Week“ begangen. Orange ist die Farbe der Hoffnung und des Wandels. In Frankfurt erstrahlen am 25. November markante Gebäude wie die Paulskirche und die Alte Oper in leuchtendem Orange. Diese Aktion ist Teil der UN-Women-Kampagne „Orange the World“, unterstützt durch das Frauenreferat der Stadt Frankfurt und die ZONTA Clubs Frankfurt. Auch ihr könnt ein Zeichen setzen: Beleuchtet eure Fenster orange oder teilt Informationen in den sozialen Medien, um Bewusstsein zu schaffen.
Kundgebung und Demonstration in Frankfurt
Um 17 Uhr ruft das Bündnis Frankfurt für Frauenrechte zur Kundgebung und Demonstration auf der Konstablerwache auf. Gemeinsam mit NGOs, Gewerkschaften und städtischen Institutionen wird lautstark „NEIN zu jeder Form von Gewalt an Frauen und Mädchen“ gesagt. Die Redebeiträge werden auch in Gebärdensprache übersetzt, um möglichst viele Menschen zu erreichen.
Hilfe für Betroffene in Rhein-Main
Frauen und Mädchen, die von Gewalt betroffen sind, stehen nicht alleine da. Beratungsstellen und Frauenhäuser in der Rhein-Main-Region bieten Schutz und Unterstützung – sei es bei sexueller Gewalt, häuslichem Missbrauch, digitaler Gewalt, Stalking oder Menschenhandel. Hier finden Betroffene nicht nur ein offenes Ohr, sondern auch konkrete Hilfe, um sich aus der Gewaltspirale zu befreien.
Ein Appell an die Gesellschaft
Gewalt gegen Frauen ist keine Privatangelegenheit. Es ist ein gesellschaftliches Problem, das uns alle angeht. Jeder von uns kann helfen, indem er nicht wegschaut, sondern aktiv handelt: Betroffenen zuhören, Hilfe anbieten, die richtigen Anlaufstellen kennen. Gemeinsam können wir die Welt für Frauen und Mädchen sicherer machen – heute, morgen und jeden Tag.