Ein Verein auf Schienen – Der DBC-Taunus begeistert seit fast 50 Jahren kleine und große Eisenbahnfans
In Oberursel, einer Stadt im Taunus, entstand im Jahr 1977 eine besondere Idee. Einige Männer mit handwerklichem Geschick träumten davon, mit einer echten, kleinen Eisenbahn zu fahren. Sie trafen sich in der Gaststätte „Stadt Straßburg“. Aus dem Treffen wurde schnell mehr: Der Dampf-Bahn-Club Taunus e. V. (kurz: DBC-Taunus) wurde gegründet.
Ein Traum auf Rädern wird wahr
Schon ein Jahr nach der Gründung, im Jahr 1978, konnte der Verein ein Grundstück von der Stadt Oberursel pachten. Damit wurde der Traum einer eigenen Bahn-Anlage Wirklichkeit. Die Mitglieder begannen mit viel Fleiß und einfachen Werkzeugen zu bauen: Zäune, Gräben, Schienen, Weichen. Alles in Handarbeit.
Der erste Fahrbetrieb beginnt
Im Mai 1979 war es endlich so weit. Bürgermeister Rudolph Harders gab den offiziellen Startschuss. Damals war die Anlage noch klein: nur ein Gleisoval, ein Ausweichgleis im Bahnhof und ein Abstellgleis. Doch mit dem ersten Fahrbetrieb wuchs auch die Zahl der Mitglieder. Gemeinsam bauten sie die Bahn weiter aus.
Die Anlage wächst mit den Jahren
Schon 1982 gab es eine neue Strecke: den Innenkreis mit Brücke und Tunnel. Der Bahnhof bekam fünf Gleise. Für die kleinen Besucher wurde eine Spiel-Eisenbahn aufgebaut. Zum 10-jährigen Jubiläum im Jahr 1988 wurde die Anlage nochmals erweitert. Es kamen neue Gleise, ein Lokschuppen, eine Drehscheibe und moderne Hebebühnen dazu. Auch das Gelände verwandelte sich: Aus einer kargen Fläche wurde ein grüner Park mit Bäumen, Büschen und einem kleinen Teich.
Züge aus aller Welt beim Maifest
Ein besonderes Highlight war jedes Jahr das Maifest. Über das Muttertags-Wochenende kamen viele Gastfahrer mit ihren eigenen Lokomotiven – sogar aus dem Ausland. In einigen Jahren waren über 40 Gast-Loks dabei. Besucher konnten die bunten Modelle in Aktion sehen und im Ausstellungszelt bestaunen.
Ein Schock für den Verein
Doch 2007 kam eine traurige Nachricht: Die Stadt plante, auf dem Gelände eine Schule zu bauen. Das bedeutete das Aus für die geliebte Anlage. Doch die Mitglieder gaben nicht auf. Sie suchten nach Lösungen – und fanden sie. Ein Teil des alten Geländes durfte erhalten bleiben. Der Verein entschied: Wir bauen nicht um, wir bauen neu!
Ein Neubeginn in der Mainstraße
Ab 2014 begann der Rückbau der alten Anlage. Die letzten Fahrten fanden auf einem einzigen Gleis statt – so wie alles begonnen hatte. In einer leerstehenden Tennishalle lagerte der Verein Werkzeuge und neue Bauteile. 2015 starteten die Erdarbeiten für das neue Gelände. Dabei half ein Gartenbauunternehmen. Die neue Anlage wurde nach einem Modell gebaut, das bereits 2014 beim letzten Fest gezeigt wurde.
Blick in die Zukunft
Heute entsteht eine moderne Bahn-Anlage mit zwei Kilometern Gleis, 35 neuen Weichen, zwei Bahnhöfen und einem Betriebswerk. Der Verein freut sich schon sehr auf die kommenden Fahrten – und auf viele neue und bekannte Besucher.